Modellsport

Modellsportgruppe

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mit freundlicher Genehmigung der Backnanger Kreiszeitung, 17.10.2015
Jeden Donnerstag treffen sie sich in Kirchbergs Gemeindehalle die Piloten der Modellsportgruppe des CVJM. An Fluggeräten ist da alles dabei: vom kleinen unter 20 Gramm leichten Folienflieger über Multikopter, Hubschrauber- und Flugzeugmodelle aller Art bis zum Fesselflugzeug. Seit 2008 gehört die alte Sporthalle jeden Donnerstag für zwei Stunden den Hobbypiloten. „Die Idee war, Menschen, die Spaß an diesem Hobby haben, zusammenzubringen“ erinnert sich Helmut Orthwein, zusammen mit Wolfgang Renz Mitbegründer der Gruppe. Einen eigenen Verein wollten die beiden dafür jedoch nicht gründen. ,,Zu viel Aufwand" winkt Orthwein ab. ,,Wir wussten ja damals auch nicht, ob sich auf Dauer überhaupt genug Modellpiloten für Hallenflug begeistern." Doch einen geeigneten Platz brauchten sie für ihre Gruppe dann schon. Die Gemeinde zu überzeugen, die Halle zur Verfügung zu. stellen, war zunächst nicht ganz leicht. Doch Orthwein schnappte sich einen kleinen Hubschrauber und gab im Vorzimmer des Bürgermeisters eine kleine Flugvorführung, um zu demonstrieren, dass die Flieger unter geübten Händen keinen Schaden anrichten würden. Das erste Treffen der flugbegeisterten Kirchberger konnte so am 8. Mai 2008 stattfinden. Seit her treffen sich jede Woche zwischen 10 und 15 Piloten, um ihre verschiedenen Modelle durch die Luft schweben, gleiten und kurven zu lassen.
Doch die Sicherheit darf nicht außer Acht gelassen werden, eine Modellflugversicherung ist Pflicht. Solch eine Versicherung sollte übrigens für jede Art Modellflieger abgeschlossen werden, auch für die, die es im Spielwarenladen zu kaufen gibt. Eventuelle Schäden oder Unfälle deckt nämlich die normale Haftpflichtversicherung nicht unbedingt ab. Die Modellsportgruppe ist offen für jeden Fliegerfan, und gern greift man einem Neuling beim Fliegenlernen unter die Arme. ,,Es ist einfacher, wenn man eine Einweisung und Tipps von erfahrenen Fliegern bekommt'' so Orthwein. Immerhin sind die Modelle für einen Anfänger zunächst nicht einfach zu steuern. Da hilft der Fluglehrer, der für den Anfänger verantwortlich ist und auch seine Versicherung zur Verfügung stellt. Wer schon mal versucht hat, auf eigene Faust und ohne Anleitung einen Helikopter zu fliegen, weiß, was gemeint ist zack, hat man sich beim Steuern vertan, das gute Stück landet auf dem Boden, und der Propeller ist hin. Allein klappt es ohne Bruchlandungen selten auf Anhieb, und dann ist der Frust groß.
Denn Modellflug ist ziemlich komplex. Geduld und Fingerfertigkeit beim Basteln, Materialkunde, Physik, Elektronik, verschiedene Baustoffe wie Holz, Kunst und Hightechfasern und Mechanik, alle diese Komponenten spielen in das Hobby mit hinein und machen es deswegen für den Fan so faszinierend. Egal, ob die Modelle nun selbst gebaut, optimiert oder gleich fertig gekauft werden. Vieles aus dem Modellbau ist sogar ins alltägliche Leben übergeschwappt. Beispiele sind immer bessere Akkus oder neue Motoren, die möglichst klein und leicht, dazu aber leistungsstark und ausdauernd sein sollen. Für so etwas hat auch die Industrie Verwendung.
Bekannt sind ebenso die „fliegenden Augen“ kleine Fluggeräte mit Kameras, die Einsatzkräften einen Überblick über das Gelände geben, das gerade überflogen wird. Allerdings, so Orthwein, kann man mit den im Modellsport eingesetzten Kameras nur auf nächste Nähe ein detailliertes Bild sehen. Die per Funk zum Piloten übertragenen Videobilder haben, zugunsten einer möglichst verzögerungsfreien (Echtzeit)-Übertragung, nur eine begrenzte, recht niedrige Auflösung. Mittlerweile gibt es sogar eine sportliche Disziplin unter Modellfliegern dazu, das First-Person-View-Race. Der Pilot trägt dabei eine Videobrille und muss, geleitet durch die Kamerabilder, sein Modell durch einen Hindernisparcours lenken. Flugzeug- und Helikoptermodelle gibt es in verschiedenen Preisklassen. Je größer ein Modell, desto teurer ist es, auch für die extrem kleinen Schmuckstücke muss man dann wieder einiges hinblättern. Ein gutes und robustes Einsteiger Helimodell bekommt man neu bereits für etwas mehr als hundert Euro, gebraucht mit etwas Glück ab etwa dreißig bis fünfzig Euro. Empfehlenswert ist, sich einen guten Sender an zuschaffen, der individuell einstellbar ist. Besitzt man mehrere Modelle, kann man dann alle über diese eine Steuerung fliegen lassen. Solche Sender, die sieh die unter schiedlichen Einstellungen für die verschiedenen Fluggeräte merken, ersparen die ständige Neukalibrierung beim Modellwechsel.


Momentan finden sich unter den Kirchberger Modellfliegern hauptsächlich Jungs ab zirka zehn Jahren und Männer, der älteste Teilnehmer ist 75 Jahre alt. Es gibt aber auch weibliche Modellpilotinnen. Für interessierte Jugendliche ab 11 Jahren bietet Gruppenmitbegründer Wolfgang Renz zweimal im Jahr eine Modellfliegerfreizeit an. Renz hat Ende 2014 die Verantwortung für die Fliegergruppe abgegeben, neuer Mitarbeiter ist Samuel Benzler.

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